Sonntag, 31. August 2008

und wieder ein paar Tage älter...

Da bin ich wieder... nicht so schnell wie ich wollte... aber ich muss meinen werten Lesern ja auch mal eine Pause gönnen.

Falls sich der eine oder andere gewundert hat w
o unser Bett in unserer kleinen Wohnung ist... es ist oben. Zu Orientierung... es ist wie ein Hochbett, aber besser eingepasst. Es ist über dem Raum mit dem Tisch auf dem Yasmines EeePC steht... und die Treppe da hoch ist quasi hinten links in der Küche. Soviel dazu... interessant oder? :D

Und schon geht es weiter mit dem 28. August, sprich Donnerstag. Der Donnerstag war wiedermal ein wenig ruhiger. Wir haben uns aufgemacht, dass Grand Hotel zu besichtigen. Kulturell nicht sehr wertvoll, aber immerhin steigen dort fast alle der wenige Staatsgäste, die Taiwan hat, ab. Dies wurde natürlich auch mit einer großen Fotogalerie dokumentiert, dabei so große Staaten wie Panama... wie auch immer. Ich will mich ja nicht lustig machen... ganz im Gegenteil. Aber wenn man hier so lebt wie wir es momentan tun, dann kann man schon anfangen sich zu wundern wie so ein eigenständiger absolut kultivierter Staat wie Taiwan von der Weltöffentlichkeit und von der Weltpolitik so übersehen werden kann... denn soviel kleiner als Japan sind sie doch garnicht?! Aber natürlich ist da immer das große Geld (China) dahinter. Ich will ja hier niemanden langweilen... aber es ist schon lustig... es ist ja nicht so das China nicht mehr mit den USA spricht, obwohl es nicht unbekannt ist, das Taiwan praktisch unter amerikanischem Schutz steht... aber wenn man einen Politiker aus Europa fragt... dann ist es gleich außenpolitischer Selbstmord sich mit Taiwan anzufreunden, geschweige denn sie als Staat zu bezeichnen... naja... immerhin... im Europäischen Parlament gibt es eine internationale Fraktion die sich als Freunde Taiwans bezeichnen... sollte ich mal in die Politik gehen... dann kann ich mich da ja engagieren. ;)

...wie bin ich jetzt da drauf gekommen... achja... wir waren im Grand Hotel. Wirklich ein beeindruckend riesiger Bau, der durchaus mit ein paar Festland-China-Schmuckstücken bei der Größe mithalten kann... nur das dieser Bau im Gegensatz zu manch gigantischen Peking-Bauten auch noch ein paar hübsche Ecken hat! Wobei wenn ich das richtig in Erinnerung habe... die Japaner waren es, die das Ding ursprünglich in die Welt gesetzt haben...Wie auch immer.... einen Hang zu großen Gebäuden haben sie doch irgendwie alle... :)
Nachdem ich erstmal die ganzen Treppen durch einen kleinen Park hoch zu dem Hotel hinter mich gebracht hatte und auf einem Balkon eines Festsaals in dem Hotel stand... da wusste ich warum man hier bestimmt für ein Zimmer mit großem Fenster wesentlich mehr Geld bezahlen muss als man sowieso schon hinblättern muss... Siehe hier:
Nach dem Grand-Hotel wollten wir eigentlich noch einen Schrein für Kriegsopfer besuchen... aber nachdem wir in Ermangelung eines Busses zu Fuß etwa 20 min durch die sengende Hitze gewandert waren, standen wir vor drei großen verschlossenen Toren hinter denen eine Ehrengarde mit einem spiegelnden Helm laut trampelnd sein Abendappell durchführte. Toll! Auf dem Rückweg wollten wir dann aber wirklich einen klimatisierte Bus zurück zur MRT-Station haben... aber nachdem wir wiederhin eine Viertelstunde in abgasschwangerer, etwa 39°C heißer Luft gestanden hatten, entschlossen wir uns, da wieder kein Bus kam, auch den Rückweg selbst zu bestreiten... Wieder bei der Bahnstation angekommen stiegen wir hungrig und durstig in die Bahn und fuhren eine Station zurück zu unserem liebgewonnenen Shilin-Nachtmarkt. Der Shilin-Nachtmarkt soll der größte seiner Art in Taipei sein und auch an Essensständen mangelt es dort nicht. Und nachdem wir ausreichend bedrängt worden waren nahmen wir das aggresivste Angebot an: "Bei uns gibt es eine Klimaanlage!"
In der eng bestuhlten und bestellten Halle war das dann aber auch wirklich ein Segen. Und das nicht sehr taiwanische Curryessen (viel näher kann ich es nicht definieren) war dann auch sehr lecker! Der heißgeliebte Gourmet-Powder (Glutamat) kam hier sicherlich auch reichlich zum Einsatz.... aber wenn man sich darüber ärgern würde...
Immerhin... in den meisten ganz kleinen Suppen- und Nudelküchen kann man den Unmengen Mononatriumglutamat ganz gut aus dem Weg gehen wenn man auf Fleisch verzichtet!
Nach dem Essen haben wir uns dann noch auf den Weg gemacht ein paar kleine Gassen des Nachtmarkts zu erkunden. Was sich auch sehr gelohnt hat. Ich habe doch tatsächlich einen kleinen Laden mit guter und billiger Mode aus Taiwan gefunden in dem ich mir endlich einen dezente kurze Hose kaufen konnte! Da es mehr kleine Gassen gab als wir uns vorstellen konnten und wir obendrein noch sehr leckere kleine Eierkuchen probierten waren wir auch erst wieder um 2 Uhr nachts im Bett...

Jetzt ist es auch schon wieder nach 1 Uhr... und deshalb mache ich nach diesem relativ kurzen Eintrag für heute auch schon wieder Schluss...
Für morgen habe ich mir vorgenommen mal wieder was für meine Uni in Hamburg zu tun... und dann wollen Yasmine und ich natürlich auch noch planen wo und ob wir noch 1 oder zwei Tage entspannen wollen... Strand oder Berge... ich werde berichten.

Liebe Grüße nach Hause!
Clemens


Freitag, 29. August 2008

unspektakuläre Tage gehören gerafft...

So... da wäre ich auch schon wieder. Yasmine schreibt ja so schnell uns so viel kürzer als ich... da komme ich ja garnicht nach... und nachher will keiner mehr meinen veralteten Kram lesen! :)
Also... ich hänge 6 Tage hinterher... wenn ich mich recht entsinne ist das ein neuer Rekord... aber ich gedenke auch den Rekord im Tage aufholen heute zu brechen... vielleicht nicht gleich alle sechs, aber vielleicht fünf...

Nach unseren "anstrengenden" KTV-Abend (Karaoke), der bis 3 Uhr morgens ging, hieß es am Sonntagmorgen natürlich erstmal ausschlafen... Somit war der halbe Tag schonmal gegessen bevor wir aufgestanden sind. Ich quäle Yasmine ja sonst immer mit meinem Frühaufstehertum... aber heute war es durchaus OK ein wenig länger liegen zu bleiben! :)
So blieb uns für den nicht mehr viel Anspruchsvolles zu tun, aber Gott sei Dank haben hier die Geschäfte auch am Sonntag auf... zwar nicht alle... aber immerhin. Immerhin grasten wir 3 Elektroläden ab auf der Suche nach dem günstigsten Wasserkocher. Nur um am Ende zu dem Ergebnis zu kommen, dass der, den wir bei Ouma um die Ecke in dem Riesensupermarkt entdeckt hatten, der billigste war... hmrpf... Warum Elektroläden, ob klein oder groß, nun teurer sind als ein ordinärer Supermarkt hat sich mir zwar nicht erschlossen... aber so sollte ein weiterer Tag vergehen in dem ich mir keinen Tee kochen konnte!
Den Abend versüßten wir uns dann mit einem Besuch der Chiang Kai-shek Gedächtnishalle. Ich bin mir in meiner sinologischen Vorbildung nicht sicher, ob das unnötig große Tor davor wichtiger ist als die Gedächtnishalle an sich, aber auf jeden Fall war sie weit besser ausgeleuchtet... vermutlich weil man sie dann im Vorbeifahren besser sehen kann... wie man unschwer sehen kann ist es vom Tor ja noch ne Strecke bis zur Gedächtnishalle... und auf dem Foto haben wir schon den halben Weg hinter uns. Ob nun Chinese oder Taiwaner... sie haben alle einen kleinen Hang zu zu langen Wegstrecken zu wichtigen Gebäuden. Wobei der Geisterpfad bei den Ming-Gräbern in Nanjing einiges mehr zu bieten hatte... :)

Und schon sind wir beim Montag... mmh... ich wollte mich kurz fassen und erzähle was von Wasserkochern... aber ich habe mich bemüht!
Dieser schöne Montag war erstaunlich ereignisarm. Wir waren bei IKEA und haben endlich unseren Tisch und Stühle bestellt und wir haben uns bei Supermarkt mit einem nagelneuen Toaster und Wasserkocher eingedeckt. Da solche banalen Aktionen in einem fremden Land und in einer fremden Sprache immer mehr Zeit einnehmen als eingeplant, blieb uns am Abend nur noch unseren Sportraum und unseren Karaoke-Raum in unserem Wohnhaus zu besichtigen. Der Sportraum befindet sich im obersten Geschoss und man hat beim Laufen auf dem Laufband wirklich einen schicken Blick über die Stadt. Der Karaoke-Raum befindet sich sicher aus lautstärketechnischen Gründen im Keller und er ist sehr gut ausgestattet. Er hat eine kleine Bar, mehrere Ledersofas eine ziemlich gute Musikanlage und einen wirklich großen Flachbildschirm, ich würde ihn auf rund 50" schätzen...
Die nahende Nacht wollte ich nicht einfach verschenken und so ging ich mit Yasmine noch einmal auf unsere Dachterasse. Der Ausblick war wirklich nicht von schlechten Eltern und so zückte ich kurzerhand meine Kamera und versuchte mich an einigen Nachaufnahmen. Danach ging es dann aber wirklich ins Bett!

Und schon geht es weiter mit dem schönen Dienstag!
Ich kann immernoch nicht ganz von den Haushaltsgeräten lassen. Wie ihr ja wisst hatten wir nun einen Toaster und so bin ich morgens gleich losgelaufen und habe uns Toastbrot gekauft... Vollkorn natürlich! Und nachdem ich überglücklich festgestellt hatten, dass unser Wasserkocher um das Wasser zu beleuchten mit einer roten und einer blauen LED ausgestattet ist , hatte ich wenig später eine heiße Tasse Gaoshan Wulong-Grüntee mit einem Himbeermarmeladen-Toast vor mir stehen! Wenn das nichts ist!?
So dermaßen gestärkt von einem vollwertigen Frühstück ging es gleich wieder zum Haushaltsartikel shoppen. Diesmal führte uns unsere Suche wieder auf der Sunquare-Markt. Letztesmal hatten wir dort einen kleinen Laden entdeckt, der uns ziemlich günstig vorkam und mich vor allem dadurch beeindruckte, dass sie es schaffen das alles in einem 10 Quadratmeter-Laden unterzubringen wofür wir in Deutschland einen halben Marktkauf brauchen!
Als stolze Besitzer eines neuen Topf und einer Pfanne verließen wir den Laden und nutzten die Mittagshitze um die Seitengassen des Marktes noch ein wenig erkunden. Und es lohnte sich. Wir fanden ein Möchtegern-englisches Café in dem wir ein chinesisches Mittagessen bekamen und als Nachtisch Käsekuchen. Die etwas eigenwillige Käsekuchenkreation schmeckte wirklich nach Käse und ich aß sie nur aus Höflichkeit auf... Dann fanden wir noch einige nette kleine Läden, die viele kleine nette Sachen hatten...
Am Abend ging ich dann wiedermal in unseren Fitnessraum, aber diesmal in einer Sporthose. Mit freundlicher Unterstützung der viel zu großen Klimaanlage in diesem Raum habe ich dann auch wirklich eine gute halbe Stunde auf dem Laufband verbracht und immerhin 2.57 km hinter mich gebracht. Dabei hatte ich wirklich Glück... ich hatte damit gerechnet mich mühsam durch ein chinesisches Tastengewirr zu wühlen, aber die Geräte kamen aus Deutschland und so konnte ich ohne Probleme mein Laufprogramm wählen und loslaufen... ganz im Gegenteil zu den chinesischsprechenden Nutzern, die hier mit ziemlich Sicherheit in der Mehrheit sind. Diese können sich nur mit einem kleinen lieblos eingeschweißten Zettel behelfen, der ausschließlich den Schnellstart erklärt (ohne Programmwahl oder verschiedene Geschwindigkeiten).
Danach gingen Yasmine und ich wieder auf die Suche nach einem kleinen Restaurant bei uns in der Gegend. Und nur zwei Häuser weiter wurden wir fündig und für knapp einen Euro wirklich satt! Zu dem mitgenommenen Nudelgericht gab es dann bei uns zu Hause noch einen japanischen Film von Yasmine.

Der Mittwoch sollte dann nicht ganz so entspannt werden!
Yasmine und ich waren schon früh hoch weil Bekannte von Ouma sie zum Essen eingeladen hatten. Aber natürlich gibt es so eine Einladung nicht ohne Hintergedanken. Yasmine soll mit ihrer Tochter einen deutsch-chinesischen Sprachaustausch pflegen! Ich war nach Aussage von Eric und dreimaliger Nachfrage nicht eingeladen. Also hatte ich Zeit eine ganze Kanne grünen Tee alleine leer zu machen und auf die Lieferung unserer neuen Möbel zu warten. Etwa 10 Minuten nachdem ich mit dem netten Herren von IKEA unsere neuen Möbel in unsere momentane Ersatz-Wohnung buksiert hatte und ich mich Leistung einer Unterschrift wieder meiner Teekanne zuwenden wollte, klingelte es an der Tür und der Chef der Klimaanlagenfirma übergab mit triumphierend seine Visitenkarte und erklärte mir, dass jetzt alles wieder funktionieren müsste, aber wenn doch was sein sollte, könnte ich ihn nun persönlich erreichen... das erleichtert mich irgendwie nicht wirklich!
Aber immerhin sehe ich keinen Tropfen Wasser an oder unter der Klimaanlage bei der anschließenden Besichtigung der Wohnung... Dafür wurde die Wohnung aber auf wirklich arktische 19°C runtergekühlt. Ich korrigiere das auf "angenehme" 28°C und beginne, ganz Hausmann, damit die Wohnung mit unseren Hightechmob (mit Wassertank zum Spritzen (den habe ich ausgesucht!)) von dem üblen tiefschwarzen Staub zu befreien. Danach beginne ich im Schweiße meines Angesichts die Selbstbaumöbel zu montieren. Der vorsichtige Spießer in mir hat natürlich auch daran gedacht Filzfüße zu kaufen... schließlich stehen der neue Tisch und Stühle auf Laminat und ich möchte unsere Kaution gefälligst in einem Stück wiederhaben! :) Irgendwann gegen 2 Uhr stelle ich mit knurrenden Magen fest, dass ich zwar alle Möbel fertiggebaut und auch schon fast den ganzen Kleinkram rübergetragen habe, ich aber noch nichts gegessen habe! Da steht auch schon Yasmine in der Tür und erzählt mir leicht zerknirscht, dass zwar soweit alles sehr nett war, aber sie alle ganz enttäuscht waren, dass ich nicht mitgekommen bin, denn selbstverständlich war ich auch eingeladen! Soviel dazu... aber immerhin habe ich ne Menge geschafft!
Abends kam dann auch Shengjie vorbei... schließlich hatte er mit und für uns die Wohnung gefunden. Und so luden wir ihn ein seinen DVD-Player mitzubringen und wir machten uns einen netten Filmabend. Nebenher versorgte ich ihn noch mit guter Musik aus dem goldenen Westen, wobei ich zugeben muss, dass mich die Musikszene in Taiwan weit mehr beeindrucken kann als das scheinbar unendlich kitschige und unendliche Liebesgesäusel aus China... also beruhte diese musikalische Fortbildung auf Gegenseitigkeit.

Soo... da habe ich meinen Mund mal wieder ein wenig zu voll genommen. Apropos... es ist Essenszeit! Und das ist auch der Grund warum ich jetzt Schluss mache... immerhin vier Tage und ne Menge Lese- und Guckstoff für alle werten Leser! Nachher werde ich übrigens auch noch ein paar neue Kuriositäten auf meinem anderen Blog veröffentlichen! Also nicht verpassen! ;)

Liebe Grüße nach Hause und viel Spaß beim Lesen!

Mittwoch, 27. August 2008

und weiter...

So... da bin ich wieder... frisch ausgeschlafen und schon eine halbe Stunde draußen vergeblich in der Hitze gestanden, weil die freundlichen Leute von IKEA und angerufen haben: Sie wollen nun doch, nicht wie vorher abgemacht zwischen 17:00 und 20:00 Uhr kommen, sondern sie wollen schon um 10 Uhr morgens kommen.
Nun sind seit 10:00 Uhr schon gute 40 min vergangen und geregt hat sich noch nicht, also bin ich wieder nach oben in die klimatisierte Wohnung getrabt und warte nun auf einen Anruf. Es scheint hier wohl so üblich zu sein, einen Lieferzeitpunkt anzugeben und dann wenigstens 1 1/2 Stunden zu spät zu kommen. Aber man gewöhnt sich dran. Und schließlich kommt ja auch alles an. Das kaputte Ceranfeld wurde 2 Tage nach der Ansage ersetzt, der Kühlschrank kam drei Stunden zu spät, unsere Matratze kam 2 Stunden zu spät und dann erstmal die falsche... nur der Mann mit dem Fernseher, der war pünktlich da und hat mit viel zu vielen Schrauben eine Wandhalterung befestigt.... naja, vielleicht macht man sowas in einem Erdbebengebiet?! Wie auch immer. Ich habe jetzt Zeit um an meinem Blog zu arbeiten!

Letztes Mal hatte ich am Ende unseres bislang verkorkstesten Tag aufgehört und nun geht es beim Freitag, dem 22. August weiter.
Nachdem wir wieder eine gemütliche Nacht auf Oumas Steinmatratze verbracht hatten, wurden wir wirklich etwas unsanft aus unserer schönen Traumwelt geholt. Schließlich hatte doch im Großen und Ganzen bis jetzt alles so toll geklappt.
Nun eröffnete uns Ouma, dass es doch abgemacht war, dass wir für unseren Aufenthalt bei ihr bezahlen sollten und wann wir das denn vorhätten zu tun?! Um in der Traumweltmetapher zu bleiben... wir fielen aus allen Wolken, denn weder Jamie noch ihre Mutter hatten davon einen Ton verlauten lassen!? Ouma war die ganze Zeit im Stillen davon ausgegangen, dass das schon lange mit uns geklärt worden sei. Das machte den Dank für so einen "netten Freundschaftsdienst" natürlich im Keim zu Nichte und das Verhältnis zu Ouma leidet noch immer erheblich darunter...leider! So verließen wir wenige Stunden später leicht resigniert und um umgerechnet 86 Euro ärmer ihre Wohnung.
Nur um das klarzustellen: Es ist ja in Ordnung wenn wir einen Beitrag zahlen sollen, um beispielsweise für Strom und Wasser aufzukommen, aber auch bei meinen beschränkten Kenntnissen über Energiepreise in Taiwan, komme ich bei 10 Tagen Aufenthalt niemals auf 86 Euro! Dann hätten wir die Wohnungssuche sicher noch beschleunigen können und uns den einen oder anderen Ausflug abseits der Wohnungssuche sparen können.

So genug geärgert... der IKEA-Mann war gerade da. Und somit haben wir nun einen neuen Tisch und zwei Hocker und natürlich einen Wäscheständer! Zwar hat unsere Waschmaschine einen integrierten Trockner.... aber das ist ein elender Energiefresser... und noch wissen wir schließlich nicht genau wieviel der Strom für unsere kleine Wohnung wirklich kostet! :)

Naja... nach dem kleinen Ouma-Intermezzo kamen wir dann auch irgendwann wieder in unserer Wohnung an... Abends... natürlich mit Verspätung kamen die Klimaanlagentechniker... diesmal 2! Die beiden hatten die Anlage ursprünglich selbst installiert und somit gingen sie mit persönlichem Engagement zur Sache.... leider auch ohne Erfolg.
Nach ein wenig höflichem Genörgel unsererseits wurde vereinbart, dass wir in die Wohnung nebenan ziehen können, solange unsere noch nicht bezugsfertig ist... denn irgendwie hatten wir keine Lust mehr nochmal zu Ouma zu fahren, auch wenn sie es uns angeboten hatte...
So konnten wir immerhin unsere neue Matratze das erste Mal benutzen.

Der Samstag danach begann sehr entspannt. Wir haben ausgeschlafen und unser Vermieter kam irgendwann nach unseren späten Frühstück vorbei. Er ist sehr nett und hat sich für die Unannehmlichkeiten entschuldigt. Und da wir unser Internet in der anderen Wohnung nicht nutzen können, hat er uns erstmal einen WirelessLan-Router geliehen, so dass wir jetzt ganz entspannt kabellos mit unseren Laptops durch die Wohnung laufen können. Toll!
Nach dem Mittagesssen haben wir uns dann erstmal wieder mit Shengjie getroffen. Mit ihm zusammen wollten wir ein paar seiner Freunde treffen. Der Abend sollte dann auch noch sehr nett werden. Nachdem wir nun sehr spät Mittag gegessen hatten, konnten wir nicht direkt wieder Essen. Shengjie hatte auch schon was gegessen und so gingen wir erstmal zu dritt in ein wirklich nettes Museum! Natürlich wieder unterirdisch und erstaunlich groß konnte man das Taipei der 50er bis 80er Jahre in schön nachgebauten Szenerien erleben. Dazu authentische Läden in den man auch noch die Sachen aus der entsprechende Zeit kaufen konnte. Die Preise waren sicher nicht mehr ganz auf dem Stand ihrer Zeit, aber es war schon ein großer Spaß die verschiedenen Süßigkeiten aus Shengjies Kindheit und davor durchzuprobieren. Die meisten waren, vorsichtig gesagt, "speziell", aber definitiv das intensive Geschmackserlebnis wert... genügend Euphemismen: Es war ziemlich eklig!
Dort gab es vom Friseursalon über eine Arztpraxis bis hin zur alten Polizeistation noch viele nette Kleinigkeiten zu entdecken.
Danach ging es auch gleich weiter zu Shengjies Freunden, die in der Zwischenzeit in einem relativ schicken japanischen Restaurant ein Festsessen genossen hatten. Kaum hatten wir uns dazu gesetzt wurde nochmal nachbestellt und erst nachdem wir drei- oder viermal betont hatten, dass wir nicht wirklich hungrig waren, hörten sie nach dem dritten Teller auf! :) Naja... aber auch wenn wir stopfen mussten... es war sehr lecker!
Bevor ich es vergesse: Die Deko in dem Restaurant war sehr interessant bis eigenwillig. Jedenfalls habe ich sowas noch nicht gesehen... (siehe Foto) ... es waren hunderte von großen Holzlöffeln an die Wand montiert...
Nach dem Essen und ein paar Bier ging es gleich weiter zum Karaoke singen bei HolidayKTV. Davon habe ich aus guten Gründen keine Bilder, aber ich habe auf jeden Fall unter Einfluss von taiwanischem Leichtbier auch ein paar englische Titel zum Besten gegeben. Ein wirklich erfüllter Abend! :)

Argh...

Ach herrje... da habe ich wohl mal wieder zuviel versprochen! Gestern musste unser Haushalt neu eingerichtet werden, das heißt im Klartext rechnen, nachdenken, shoppen! Am Abend war ich dann einfach ein wenig zu müde. Aber kommen wir zurück zum wahren Leben!

Der Einzugstag! Ich fasse mich kurz. Shengjie war so nett uns mit seinem Auto beim Umzug zu helfen und dann standen wir also mit allen Sachen vor unserer neuen Wohnung und wollten begeistert einziehen... aber nix da. Wir kamen rein und am Anfang lief noch alles ganz gut. Der Fernsehinstallateur kam, baute unseren neuen Flachbildschirm an. Das Internet lief schon, ein nagelneues Kabelmodem blitzte uns freudestrahlend mit seinen bunten Lämpchen entgegen... und dann...
Ich saß gerade zufrieden auf dem Sofa, der Makler und alle Helferlein wollten gerade gehen, da merkte ich, dass mein Hemd hintenrum angenehm kühl und feucht war... ich drehte mich um, das Sofa war auch nass... und siehe da: Die Klimaanlage, die über dem Sofa hängt ergoss sich seelenruhig über das Sofa und mich!
Das hieß natürlich erstmal abschalten, denn der Tapete dahinter gefiel das ganze Spektakel auch nicht so sehr. Das Sofa wurde abgerückt und ich spendierte meine nagelneuen und noch verpackten Handtücher um das Gröbste erstmal aufzuwischen. Einige Stunden später, mein Hemd war jetzt auch schon ohne Klimaanlagenwasser nass, kam dann auch jemand vorbei, der vorgab Klimaanlagentechniker zu sein. Aber leider tat er nicht viel mehr als dem See auf unserem Kachelboden neue Ufer zu zeigen. Das Fazit war: Unsere "neue" Wohnung war unbewohnbar heiß! Der Techniker ging kopfschüttelnd nach Hause! Und wir... wir riefen Ouma an und baten sie um eine weitere Nacht unter ihrem Dach!

So weit so gut... Damit sind die hässlichen Überraschungen noch nicht ganz vorbei... aber für heute schon. Zu dem Thema habe ich auch leider kein passendes Foto... sorry! aber dafür ist es auch heute nicht so lang.

So ich gehe jetzt ins Bett... hier ist es schon wieder nach 1 Uhr!
Gute Nacht und bis bald!
Clemens

Sonntag, 24. August 2008

Angekommen! ...und in der Wirklichkeit gelandet.

So... Hallo zusammen,

wie dem aufmerksamen Leser nicht entgangen sein wird habe ich mich heute Mittag damit beschäftigt meine vorangegangenen Posts mit Fotos zu versehen. Also... ihr könnt jetzt alle Posts nocheinmal lesen... nur jetzt mit Fotos ;)

Ebenso augenfällig sollte sein, dass ich wieder wunderschöne Umlaute tippen kann, was ebenfalls auf die Tatsache hinweisen sollte, dass wir jetzt eine eigene Wohnung haben in der wir das große weite Internet erkunden können... ABER so einfach ist das ganze ja nicht... und da ich schon wieder ne halbe Woche aufholen muss, fang ich lieber vorne an!

Also geht es nun weiter mit Dienstag, dem 19. August 2008.
Ein weitestgehend unspektakulärer, aber dafür entspannter Tag. Da wir ja nun der irrigen Annahme erlegen waren, dass wir am Donnerstag in unser gemachtes neues Nest ziehen können, haben wir uns gleich mal ein wenig bei IKEA umgesehen. Zwar haben wir nichts gekauft aber schonmal nach den billigsten Möbeln geguckt. Und siehe da... auch in Taiwan gibt es keinen billigeren Laden für Möbel als IKEA. Genug von der Schleichwerbung!
Danach schlichen wir noch durch ein paar kleinere Hinterhofgassen und entdeckten dabei zielgerichtet eine kleine Ladenzeile, die sich hochgestochen "SunSquare Market" nennt. Natürlich war es brütend heiß, aber Yasmine hatte sich ja schließlich einen nagelneuen typisch taiwanischen Sonnenschirm gekauft... also shoppte sie in aller Ruhe umher, während ich mich in Unmengen Schweiß ertränkte.
Und nur das hier keine auf die schlaue Idee kommt zu sagen: " Warum kauft er sich denn keinen Sonnenschirm?!" Ich habe mich bereits bei mehreren sicheren Quellen erkundigt... Jungs, bzw. Männer benutzen keinen Sonnenschirm, auch nicht in Taiwan! Es ist nicht so, dass ich es nicht versucht hätte! :)
Immerhin haben wir dann noch einen kleinen Haushaltswarenladen gefunden. Und dort konnte ich mich dann auch unter dem belebenden Wogen der Klimaanlage für ein paar Küchenmesser und ein Bambusschneidebrett begeistern.
Den Abend verbrachten wir dann ganz unchinesisch in einem möchtegern-italienischen Restaurant, namens "Get your fun - Pasta". Das brilliante sinologische Wortspiel dahinter ging uns erst nach dem Essen auf. Da das englisch ausgesprochene "fun" so ähnlich klingt wie das chinesische 飯 - fan - Essen. Gigantisch!
Die Besitzerin von dem besagten Restaurant war jedenfalls sehr sehr nett und es war mir schon fast wieder unangenehm wie unangenehm es ihr war, dass sie keine englische Karte hatte. Aber ich muss auch zugeben es war ein wenig kniffelig italienisches Essen auf chinesisch wiederzuerkennen. Aber es hat am Ende alles geklappt und das Essen war auch wirklich lecker!

Aijaijai... schon wieder so viel geschrieben... und das nur für einen ereignislosen Tag... macht euch auf was gefasst! :) Denn... ich bin noch lange nicht fertig.

Aber OK... ich gucke gerade in mein Moleskine-Büchlein, das mir eine liebe Kollegin bei meinem Job für diesen "Ausflug" geschenkt hat und der nächste Tag wird voraussichtlich doch deutlich kürzer werden... auch wenn er für mich vielleicht aufregender war.
Es ging auf jeden Fall zur Uni...
Seit langem mussten wir mal wieder gegen 7 Uhr aufstehen... sonst haben wir uns immer ein Ausschlafen bis ca 9 Uhr gegönnt. In entsprechend labiler Verfassung kamen wir in der Uni an und mussten als erstes mal ätzend lange in schlecht gekühlten Fluren ausharren um darauf zu warten das unsere Fotos auf kleine gelbe Pappkarten geklebt und verschweißt werden. Das nennt sich dann Studentenausweis (für Ausländer) und bringt einem sage und schreibe keinerlei Vergünstigungen!!
Danach ging es weiter in die topmodernen Sprachlabore unseren Instituts... zum TEST. Argh... ich wusste zwar das es einen Einstufungstest geben sollte, aber ich hatte es so verstanden, dass der zu einem anderen Zeitpunkt als der der Anmeldung stattfinden sollte. Entsprechend unvorbereitet und leicht angemüdet pflanzte ich mich also vor meinen Sprachlabor PC und musste mir knappe 45 min chinesische Phrasen anhören, lesen und beantworten. Am Ende bekam ich dann eine ganze Menge Zettel in die Hand gedrückt mit dem Hinweis, dass mit dem ermittelten Ergebnis nun meine Kurse zusammengestellt werden und ich dann in zwei Wochen beim Orientation-Day meinen Stundenplan bekomme. So weit so gut dachte ich. Circa zwei Stunden später saß ich wieder bei Ouma im Wohnzimmer und dachte nichts böses als plötzlich mein neues Handy klingelte...
Dabei hatte ja eigentlich fast niemand meine Nummer....aber eben nur fast. Auf Chinglish machte mir die Dame am anderen Ende klar, dass sie mir anscheinend den Zettel mit meinen Ergebnissen auch mit in die Hand gedrückt hatten und nun ohne Informationen über mich dastünden. Tolle Sache! Nun wusste ich zwar, dass der Test für mich einigermaßen ausgefallen war, aber auf der anderen Seite hieß das auch, dass ich mich nochmal in den Bus schwingen musste und eine halbe Stunde taiwanische Werbejingles über mich ergehen lassen musste. Gesagt getan und eine halbe Stunde übergab ich der netten Dame vom Mandarin Training Center, die sich in Entschuldigungen überschlug mit einem freundlichen Lächeln meinen verlorenen Zettel, schließlich sollte bei dieser dummen Situation ja kein Anwesender sein Gesicht verlieren!
Danach verband ich das lästige dann noch mit dem praktischen und fuhr noch bei dem nah an der Uni gelegenen Makler vorbei und holte den Schlüssel für unsere neue Wohnung ab, der seit diesem Nachmittag dort für uns bereit lag.
Am Abend ging es dann wieder mit Shengjie los. Heute war das Wetter so entsetzlich heiß gewesen und der Himmel so herrlich klar, dass heute Abend nur der Taipei 101 auf dem Programm stehen konnte. Von unten sieht das vormals höchste Gebäude der Welt, was übrigens dem Aufbau eines Bambus nachempfunden ist , schon ziemlich beeindruckend aus, aber wenn man erstmal oben ist versteht man warum die Taiwaner so stolz auf ihren Yi-Ling-Yi (101) sind.
Oben angekommen kann man zum einen der tollen Ausblick genießen und auch noch zu Fuß zwei Stockwerke höher laufen und dort dann unter freiem Himmel und von großen Gittern umgeben wahre Höhenluft schnuppern. Obendrein war es an diesem Abend auch noch recht windig, so dass der Wind zwischen den Metallstäben der Gitter ein lautes vielschichtiges Pfeifen produzierte. Das erinnerte mich daran, was ich einmal in einem Reiseführer gelesen hatte... Man solle nachts nicht pfeifen denn das würde die Geister anlocken. Aber Shengjie versichterte uns, dass dieses "mechanische" Pfeifen kein Grund zur Beunruhigung sei! ;)

Weiter geht es mit unserem lang erwarteten Einzugstag... aber dafür fange ich mal einen neuen Post an... sonst verliert man hier ja den Überblick. Und dieser neue Post kommt... Morgen! Ich will es ja schließlich noch ein wenig spannend machen. Bei uns ist es jetzt schon wieder nach 23:00 Uhr... und heute war auch mal wieder ein langer Tag. Liebe Grüße nach Hause und bis zum nächsten Post!

Dienstag, 19. August 2008

...fast da!

Hallo nochmal ... ihr alle zusammen...

Wobei... soviele scheinen, dass hier ja garnicht zu lesen... ich kriege jedenfall erschreckend wenige Rueckmeldungen...naja... kann auch an meinen spannenden Ausfuehrungen ueber meinen Alltag liegen. Daher habe ich mir vorgenommen das ganze jetzt ein wenig zu straffen und nur die mehr oder minder interessanten Dinge auszuwalzen... und wenn erstmal die Fotos kommen....!!!
Also los:
Ohje... ich bin ja auch erst beim Donnerstag letzter Woche. Dieser Tag war nicht sehr aufregend... Wir haben erfolglos Wohnungen gesucht und besichtigt. Wenn das Viertel toll war, war die Wohnung drei Jahrzehnte nicht veraendert worden. Wenn die Wohnung toll war stand ein 10gliedriger Handymast vor dem Fenster im 15ten Stock.
Ebenso der Versuch eine SIM-Karte fuer das Handy zu kaufen scheiterte an den langwierigen Auseinandersetzungen ueber nicht vorhandene und NICHT ZU ERLANGENDE Ein-Jahres-Visa. Wie auch immer... Daneben gab es taiwanisches Eis mit etwa einem Kilo frischer Mango... sehr lecker... aber puh!
Als kleine Dreingabe habe ich mir am Abend noch das olympische Baseballspiel Taiwan - Japan angesehen... und natuerlich hat Taiwan verloren! :(

Der Freitag war da schon wesentlich vielversprechender... auch wenn er nicht so anfing...
Waehrend des langen Fruehstuecks verlor die taiwanische Baseball-Mannschaft gegen China mit 6:8. Ein wenig spaeter kam allerdings der chinesisch-deutschsprachige grosse Bruder von Jamie aus Deutschland an um hier seine Semesterferien/Vorlesungsfreie Zeit verbringen zu koennen... Wir sollten spaeter noch begreifen, dass es sehr nuetzlich ist so jemanden in seiner Naehe und "Verfuegbarkeit" zu haben! ;)
Mit Shengjie ging wenig spaeter die Wohnungsuche weiter mit dem Ergebnis, dass wir Sonntag drei Wohnungen angucken sollten! Danach gab es noch ein Erfolgserlebnis... Yasmine und ich bekamen dank Shengjie und seiner grossen Schwester nun auch zwei Prepaidkarten auf deren Namen ausgestellt.
Das musste dann am Abend natuerlich gefeiert werden. Somit goennte sich Yasmine einen meiner Meinung nach koestlichen Mojito und mir wurde ein halber Liter belgischen Honigbier, namens Hoegaarden angedreht. Schmeckte nicht uebel allerdings nach billigem Honig! Da gefiel mir die Flasche Taiwan-Beer danach wesentlich besser!
Dass die Bar in die uns der liebe Shengjie geschleppt hatte, relativ teuer war, wurde uns auch erst beim Rechnen klar... Fuer die zwei Bier habe ich umgerechnet ca 11 Euro bezahlt... Naja... man goennt sich ja sonst nichts und ausserdem haben wir noch zwei weitere Freunde von Shengjie kennengelernt, die sehr nett waren!

Da wir von Freitag auf Samstag schon eine Steigerung gewohnt waren und die Wohnungsbesichtigungen erst am Nachmittag eingeplant war konnten Yasmine und ich nicht wiederstehen noch einen kleinen Ausflug am Vormittag einzubauen. Zum Fruehstueck bei Dante's Coffee, bei dem es erst Fruehstueck geben sollte und dann doch nicht bekamen wir schliesslich doch eine Art getoastetes Baguette mit allerlei Sachen drauf. Aber es war schon etwas merkwuerdig erst die Fruehstueckskarte zu bekommen, zu bestellen und dann gesagt zu bekommen: Nein, exakt diese Speise haben wir nicht mehr! Dann etwas anderes zu bestellen und dann gesagt zu bekommen, dass sie doch garkein Fruehstueck mehr haben... wie auch immer... das ist dann wohl eine Art von asiatischer Hoeflichkeit, die ich nicht mehr verstehe... Da war mir das andauernde "mei you"-"haben wir nicht" aus China lieber! :)
Dermassen gestaerkt ging es auch gleich zur MRT (U- und S-Bahn) und ab nach Danshui.
Danshui ist eine wirklich schoene Stadt, gelegen am gleichnamigen Fluss. Am Fluss entlang schlaengelt sich die Stadt und mit ihr eine Art quirlige Promenade mit enorm vielen kleinen Geschaeften mit fast allem was ein Tourist oder Einheimischer kaufen will. Ich konnte mich gerade noch beherrschen eine Spielzeugpistole zu kaufen und haben es bei ein paar Ansichtskarten belassen... mal sehen wem ich die schreibe!?
Den Rueckweg zum Bahnhof sind wir quasi in der zweiten Reihe gegangen, einer noch schmaleren Parallelstrasse zum Fluss. Dort waren die Geschaefte schon ein wenig authentischer und auch einen Tempel lag noch auf unserem Weg. Mit dem dringenden Wunsch diese nette Stadt irgendwann nochmal mit mehr Zeit zu besuchen stiegen wir wieder in die MRT nach Taiwan-Zentrum.
Dort angekommen trafen wir uns wieder mit unseren wirklich sehr hilfsbereiten Freund Shengjie und besichtigten dann doch insgesamt 5 Wohnungen. Fuer die vorletzte entschieden uns dann auch... auch wenn sie teuer war als gedacht. (Fotos folgen) Sie hier ausfuehrlich zu beschreiben waere wohl ein wenig langweilig... also belassen wir es bei: Eigentlich eine Ein-Zimmer-Wohnung mit einem "Schlafzimmer" in einem Halbstockwerk untergebracht.
Alles allerdings erst vor wenigen Wochen fertiggestellt. Nach ein wenig Verhandlungen bekamen wir auch noch einen neuen Fernseher und einen neuen Kuehlschrank verprochen. Dazu noch Internet und Kabelanschluss.
So erfolgreich gingen wir danach noch mit Shengjie und seiner grossen Schwester Amy (ihren chinesischen Namen kenne ich leider noch nicht) Bowling spielen. Yasmine und ich spielten vernichtend schlecht so dass wir nach der ersten Runde die Teams neu aufteilten und so konnte ich nach der zweiten Runde immerhin einen Sieg mit Shengjies Hilfe verzeichnen! :)
Da seine Schwester am Montag frueh aufstehen musste, gingen wir nur mit Shengjie danach noch eine Runde Billiard spielen. Dabei lernt man dann auch so wichtige Vokabeln wie "Das war knapp"- "Cha dian" ;) Insgesamt ein toller Tag mit einem sehr netten und lustigen Abend!

Der Montag danach sollte sich gleich einreihen in unsere Erfolgserlebnisse.
Nach einem ruhigen Vormittag gingen wir zusammen mit Shengjie Essen und danach ging es noch schnell zum grossartigen Guanghua Digital Plaza. Frueher soll diese Gegend mal fuer die Massen an antiquarischen und wertvollen Buechern beruehmt gewesen sein, heute allerdings sieht man nur noch wenig Ueberbleibsel davon. Der ehemalige Markt ist vor etwa zwei Jahren dem Erdboden gleichgemacht worden und nach verschiedenen temporaeren Aufenthaltsorten ist er nun Mitte diesen Jahres in ein neues kaufhausartiges Gebilde gezogen. Dort reihen sich nun ein Elektronikfachgeschaeft an das andere insgesamt ueber sechs grosse Stockwerke verteilt... und auch wenn ich nicht alle Stockwerke gesehen habe... ich habe nur einen Buchladen gesehen, und der verkaufte weiterfuehrende Technikliteratur. Soviel zur Geschichte... dieser Ort ist fuer einen technikbegeisterten Menschen wir mich natuerlich grossartig. Am Abend vorher waren wir schon einmal kurz hier gewesen aber auch nur um uns mit dem Makler zu treffen und eine kleine Vorauszahlung in Hoehe von 60 Euro zu leisten. Fuer mehr war nicht Zeit. Aber wo ich den Braten schoneinmal gerochen hatte musste ich nun nochmal dorthin. Ich hatte mir schon in den letzten Tagen ganz viel ueber die neuesten Handys auf dem taiwanischen Markt angelesen und nun sollte es soweit sein. Und so nannten ich weniger als eine Stunde spaeter (es sind wirklich sehr viele kleine Laeden mit verschiedenen Preisen) ein neues Handy MEIN! Natuerlich kommen in so einem Technik-Paradies auch meine sinologischen Absichten nicht zu kurz... neben viel technischem Gerede auf chinesich, bei dem mir zum Glueck Shengjie ein wenig geholfen hat, habe ich mich auch nach einem Schreibpad fuer Langzeichen umgesehen... und eins gekauft!
Danach ging es weiter zur Vertragsunterzeichnung. Mit im Gepaeck hatten wir jetzt auch Jamies grossen Bruder Eric, der uns liebenswuerdigerweise jeden Paragraphen des Mietvertrages auf deutsch uebersetzte! Anschliessend konnten wir uns sicher sein und beschlossen mit roter Tinte am Daumen unseren neuen Mietvertrag!
Um DAS... und natuerlich auch die Rueckkehr der Enkelin Elisa aus Amerika zu feiern... :) lud Ouma uns und ihre ganze Familie am Abend zum Essen in ein edles Restaurant ein. Vier koestliche und 5 weitere Gaenge zuviel, hatten wir geklaert wie wir heissen, was wir studieren, was wir in Taiwan vorhaben und
einen sehr schoenen Abend mit vielzuviel gutem Essen verbracht!

Soviel erstmal... ich bin wieder auf dem neuesten Stand in meinem Blog und moechte nochmal darauf hinweisen, dass ich nun das Kommentarschreiben auf meinem Blog fuer jeden Menschen auch ohne Login freigeschaltet habe. Ansonsten freue ich mich natuerlich auch immer ueber Mails.

Viele Gruesse nach Hause!
Clemens

PS: Das neue chinesische Handy und auch das Schreibpad haben mir am Abend noch ein paar sinologische Stunden beschert... :)

Samstag, 16. August 2008

...fast ganz angekommen!

Hallo zusammen,
Jetzt ist schon fast unsere erste Woche hier um... aber es kommt mir jetzt schon so vor als waere ich viel laenger hier. Alle Menschen denen wir bislang begegnet sind oder die wir getroffen haben, haben uns herzlich empfangen und ich fuehle mich nach wie vor sehr wohl. Mal ganz abgesehen von den Temperaturen, diese liegen bei 32 - 35 Grad Celsius... und wenn die Nacht gnaedig ist liegt sie nachts bei 30. Aber mit den Temperaturen komme ich recht gut klar. Nun komme ich aber wieder zu meinem Erlebnissen der letzten Tage.

An unserem zweiten Tag hatten wir morgens einen strahlend blauen Himmel, wie ich ihn in einer asiatischen Grossstadt wie Taibei nie erwartet haette. Draussen war es auch entsprechend heiss, aber wir sollten erst ein paar Tage spaeter merken was heiss ist. Nach ein wenig Bummeln am Vormittag in der Umgegend trafen wir uns gegen Nachmittag mit Amy, einer Cousine von Yasmines Freundin Jamie. Sie wollte uns ein wenig bei der Wohnungssuche helfen aber leider haben wir durch ein Missverstaendnis ausschliesslich die falschen Wohnung mit nur einem kleinen Raum gefunden. Erst am Abend nachdem wir uns ein paar verkehrte Wohnung in der Naehe unserer Uni angesehen hatten bekamen wir heraus was es heisst nach einer Wohnung mit zwei Raeumen zu fragen... denn wir bekamen mit einem zufriedenen Laecheln immer nur Ein-Zimmer-Wohnungen praesentiert, die einem Wohnheim aehnelten und wir ueber den oeffentlichen Flur das "zweite" vollmoeblierte Schlafzimmer anschauen konnten. Wie gesagt... am Abend hatten wir dann verstanden, dass man nach einem Schlafzimmer und einem Wohnzimmer fragen muss, aber da war es schon zu spaet.
Immerhin haben wir in der Naehe der Uni noch genuegend Zeit verbracht um den netten Nachtmarkt dort zu begutachten. Dort haben wir dann auch unser Abendessen genossen.

Unser naechster Tag sollte noch heisser beginnen als unser letzter... Der Himmel war mit Wolken bezogen... was nicht heisst, dass weniger Hitze unten bei uns ankam... ganz im Gegenteil, es schien unertraeglich schwuel zu sein... aber als ich dann draussen und "nass" war, gewoehnte ich mich dann doch schneller als gedacht daran.
Mit Ouma zusammen machten wir uns auf den Weg Richtung Yasmines Alien Resident Certificate. Waehrend Ouma in Richtung ihres Mayong-Nachmittags abbog, verbrachten wir etwa eine Stunde in der zustaendigen Behoerde, nur um zu erfahren, dass Yasmine ohne eine eigene und feste Adresse ihr ARC nicht beantragen kann.
Da ich momentan nur ein Visitor Visa habe muss ich eh noch warten. Aber sobald ich in der Uni offiziell eingeschrieben bin, kann auch ich mich dran machen ein Resident Visa und danach ein Alien Resident Certificate zu beantragen. Naja... soviel dazu...
In der Naehe der Auslaenderbehoerde steht in Taibei der beruehmte Longshan-Tempel, was uebersetzt Drachenberg-Tempel heisst. In ihm versammelt befinden sich viele Statuen der verschiedensten Goetter und mein Reisefuehrer behauptet, dass diese Ansammlung nur aufgrund von praktischen Gruenden in dieser Form zustande gekommen ist. Ist ja auch wirklich einfach praktischer in so einer Hitze nicht zu weit gehen zu muessen. Nachdem wir auch noch dieses beeindruckenden Gebaeude mit seinen vielen elektrischen kleinen Laempchen besichtigt hatten machten wir uns auch schon wieder auf den Heimweg. Eine nette Taiwanerin und ihr Kind waren dann auch noch so nett uns zu der naechsten MRT Station zu begleiten, da wir leider unsere Karte vergessen hatten.
Abends sind wir dann noch in einem japanischen Schnellrestaurant, namens MOS-Burger essen gegangen. Das ist zwar nicht sehr taiwanisch... aber die kleinen Reisburger mit etwa 7 cm Durchmesser machen wirklich erstaunlich satt und es war auch schon ein wenig spaet.
So.. jetzt mache ich einen kurze Pause... und vielleicht schreibe ich nachher noch ein wenig ueber die letzten Tage...
Liebe Gruesse
Clemens

PS.: Ich hoffe, dass wir in ein paar Tagen eine eigene Wohnung haben... dann kann ich auch endlich ein paar Bilder hochladen.

Dienstag, 12. August 2008

Dao le! - Ich bin angekommen!


Hallo allerseits...Ich bin angekommen!Ohne Frage war der 13 Stunden lange Flug relativ anstrengend... aber er ist doch schneller umgegangen als gedacht. Ich habe immerhin 4 Filme geguckt an die ich mich mehr schlecht als recht erinnern kann. Naja, macht aber nichts... denn die Zeit ist damit ziemlich gut rumgegangen. Am Flughafen angekommen haben ich als erstes versucht meine Eltern anzurufen, da ich ihnen gesagt hatte ich wuerde so gegen 1 Uhr nachts ihrer Zeit ankommen. Bin ich auch, aber mit meinem Handy bekam ich nur eine Ansage, die mir auf jeden Fall verstaendlich machte, dass ich das nicht kann. Danach musste mit dem frisch getauschten Geld ein Muenztelefon fuer meine Wuensche herhalten, aber trotz der umfangreichen Anleitung auf chinesisch und in falschem Englisch bekam ich als Belohnung nur einen sehr schrillen und enorm lauten Ton aufs linke Ohr. Toll!

Dank der Beschreibung von Yasmines taiwanischer Freundin Jamie haben wir unseren Bus sofort gefunden. Nur knappe 1 1/2 Stunden und ein sich von blau in diesig gelb verwandelnder Himmel spaeter waren wir schon bei dem Hotel angekommen, in dem uns Jamies Oma empfangen hat. Wir duerfen sie auf Quasi-Chinesich "Ouma" (Oma) nennen und die ersten Wochen bei ihr wohnen. Das entspannt die Anfangssituation natuerlich ganz erheblich.
Ouma hat uns sehr nett empfangen und wir konnten uns von Beginn an ganz frei und ungebunden bewegen. Nachdem wir angekommen waren haben wir uns als erstes ein wenig frisch gemacht und danach hat uns Ouma ein wenig die Gegend mit den kleinen Gassen gezeigt und uns erzaehlt wo wir gut und guenstig essen koennen, um uns gleich danach zum Mittagessen zu begleiten. Danach haben wir uns erstmal zum Schlaf nachholen gelegt und spaeter am Abend haben wir uns selber zum Essen und zum Erkunden in die langen kleinen Gassen und in die grossen Hauptstrassen begeben.
Insgesamt ein sehr entspannter Einstieg in Taibei und ich kann nur sagen: Bis jetzt gefaellt mir die Stadt sehr gut!
Soviel erstmal...
Viele Gruesse aus Taiwan!

PS: Da ich momentan noch nicht an meinem eigenen PC arbeiten kann (kein Internet) gibt es leider noch keine Fotos und auch keinen chinesischen Zeichen.

Mittwoch, 6. August 2008

...nur noch 4 Tage


Hallo alle zusammen, wie man unschwer an der Tageszeit (1:10 Uhr) erkennen kann, ist es schon wieder ganz schön spät ... und daran kann man ganz gut ablesen wie sehr ich mit meiner Zeitplanung hinterherhänge. Trotzdem bin ich zuverlässig dass ich noch alles wichtige schaffe...

Tja... das ist es nun das Tabakblatt, die Ilha Formosa oder einfach nur Taiwan... Da soll ich nun für ein Jahr zusammen mit Yasmine leben... ich bin gespannt und freue mich, aber momentan nagt immer mehr das Bewusstsein: "Es sind nur noch wenige Tage".
Schon am Samstag, dem 9. August, geht es mit dem Zug nach Frankfurt.
In Frankfurt werden wir dann Gott sei Dank erstmal noch eine vermeintlich ruhige Nacht verbringen um dann am nächsten Morgen nach einem gepflegten Frühstück wieder zum Flughafen zu fahren, bzw. gefahren zu werden... da unser Vier-Sterne-Hotel (was wir enorm günstig geschossen haben) einen kostenlosen Fahrservice hat. Eine großartige Sache die mich momentan noch kolossal beruhigt. :)

Ich hoffe dass wir in Taiwan auch so gut zurechtkommen und ich schon bald erste Bilder der Stadt und unserer neuen Wohnung zeigen kann... Also... ich bitte ums Daumendrücken...

Liebe Grüße an alle...
Euer Clemens