Mittwoch, 27. August 2008

und weiter...

So... da bin ich wieder... frisch ausgeschlafen und schon eine halbe Stunde draußen vergeblich in der Hitze gestanden, weil die freundlichen Leute von IKEA und angerufen haben: Sie wollen nun doch, nicht wie vorher abgemacht zwischen 17:00 und 20:00 Uhr kommen, sondern sie wollen schon um 10 Uhr morgens kommen.
Nun sind seit 10:00 Uhr schon gute 40 min vergangen und geregt hat sich noch nicht, also bin ich wieder nach oben in die klimatisierte Wohnung getrabt und warte nun auf einen Anruf. Es scheint hier wohl so üblich zu sein, einen Lieferzeitpunkt anzugeben und dann wenigstens 1 1/2 Stunden zu spät zu kommen. Aber man gewöhnt sich dran. Und schließlich kommt ja auch alles an. Das kaputte Ceranfeld wurde 2 Tage nach der Ansage ersetzt, der Kühlschrank kam drei Stunden zu spät, unsere Matratze kam 2 Stunden zu spät und dann erstmal die falsche... nur der Mann mit dem Fernseher, der war pünktlich da und hat mit viel zu vielen Schrauben eine Wandhalterung befestigt.... naja, vielleicht macht man sowas in einem Erdbebengebiet?! Wie auch immer. Ich habe jetzt Zeit um an meinem Blog zu arbeiten!

Letztes Mal hatte ich am Ende unseres bislang verkorkstesten Tag aufgehört und nun geht es beim Freitag, dem 22. August weiter.
Nachdem wir wieder eine gemütliche Nacht auf Oumas Steinmatratze verbracht hatten, wurden wir wirklich etwas unsanft aus unserer schönen Traumwelt geholt. Schließlich hatte doch im Großen und Ganzen bis jetzt alles so toll geklappt.
Nun eröffnete uns Ouma, dass es doch abgemacht war, dass wir für unseren Aufenthalt bei ihr bezahlen sollten und wann wir das denn vorhätten zu tun?! Um in der Traumweltmetapher zu bleiben... wir fielen aus allen Wolken, denn weder Jamie noch ihre Mutter hatten davon einen Ton verlauten lassen!? Ouma war die ganze Zeit im Stillen davon ausgegangen, dass das schon lange mit uns geklärt worden sei. Das machte den Dank für so einen "netten Freundschaftsdienst" natürlich im Keim zu Nichte und das Verhältnis zu Ouma leidet noch immer erheblich darunter...leider! So verließen wir wenige Stunden später leicht resigniert und um umgerechnet 86 Euro ärmer ihre Wohnung.
Nur um das klarzustellen: Es ist ja in Ordnung wenn wir einen Beitrag zahlen sollen, um beispielsweise für Strom und Wasser aufzukommen, aber auch bei meinen beschränkten Kenntnissen über Energiepreise in Taiwan, komme ich bei 10 Tagen Aufenthalt niemals auf 86 Euro! Dann hätten wir die Wohnungssuche sicher noch beschleunigen können und uns den einen oder anderen Ausflug abseits der Wohnungssuche sparen können.

So genug geärgert... der IKEA-Mann war gerade da. Und somit haben wir nun einen neuen Tisch und zwei Hocker und natürlich einen Wäscheständer! Zwar hat unsere Waschmaschine einen integrierten Trockner.... aber das ist ein elender Energiefresser... und noch wissen wir schließlich nicht genau wieviel der Strom für unsere kleine Wohnung wirklich kostet! :)

Naja... nach dem kleinen Ouma-Intermezzo kamen wir dann auch irgendwann wieder in unserer Wohnung an... Abends... natürlich mit Verspätung kamen die Klimaanlagentechniker... diesmal 2! Die beiden hatten die Anlage ursprünglich selbst installiert und somit gingen sie mit persönlichem Engagement zur Sache.... leider auch ohne Erfolg.
Nach ein wenig höflichem Genörgel unsererseits wurde vereinbart, dass wir in die Wohnung nebenan ziehen können, solange unsere noch nicht bezugsfertig ist... denn irgendwie hatten wir keine Lust mehr nochmal zu Ouma zu fahren, auch wenn sie es uns angeboten hatte...
So konnten wir immerhin unsere neue Matratze das erste Mal benutzen.

Der Samstag danach begann sehr entspannt. Wir haben ausgeschlafen und unser Vermieter kam irgendwann nach unseren späten Frühstück vorbei. Er ist sehr nett und hat sich für die Unannehmlichkeiten entschuldigt. Und da wir unser Internet in der anderen Wohnung nicht nutzen können, hat er uns erstmal einen WirelessLan-Router geliehen, so dass wir jetzt ganz entspannt kabellos mit unseren Laptops durch die Wohnung laufen können. Toll!
Nach dem Mittagesssen haben wir uns dann erstmal wieder mit Shengjie getroffen. Mit ihm zusammen wollten wir ein paar seiner Freunde treffen. Der Abend sollte dann auch noch sehr nett werden. Nachdem wir nun sehr spät Mittag gegessen hatten, konnten wir nicht direkt wieder Essen. Shengjie hatte auch schon was gegessen und so gingen wir erstmal zu dritt in ein wirklich nettes Museum! Natürlich wieder unterirdisch und erstaunlich groß konnte man das Taipei der 50er bis 80er Jahre in schön nachgebauten Szenerien erleben. Dazu authentische Läden in den man auch noch die Sachen aus der entsprechende Zeit kaufen konnte. Die Preise waren sicher nicht mehr ganz auf dem Stand ihrer Zeit, aber es war schon ein großer Spaß die verschiedenen Süßigkeiten aus Shengjies Kindheit und davor durchzuprobieren. Die meisten waren, vorsichtig gesagt, "speziell", aber definitiv das intensive Geschmackserlebnis wert... genügend Euphemismen: Es war ziemlich eklig!
Dort gab es vom Friseursalon über eine Arztpraxis bis hin zur alten Polizeistation noch viele nette Kleinigkeiten zu entdecken.
Danach ging es auch gleich weiter zu Shengjies Freunden, die in der Zwischenzeit in einem relativ schicken japanischen Restaurant ein Festsessen genossen hatten. Kaum hatten wir uns dazu gesetzt wurde nochmal nachbestellt und erst nachdem wir drei- oder viermal betont hatten, dass wir nicht wirklich hungrig waren, hörten sie nach dem dritten Teller auf! :) Naja... aber auch wenn wir stopfen mussten... es war sehr lecker!
Bevor ich es vergesse: Die Deko in dem Restaurant war sehr interessant bis eigenwillig. Jedenfalls habe ich sowas noch nicht gesehen... (siehe Foto) ... es waren hunderte von großen Holzlöffeln an die Wand montiert...
Nach dem Essen und ein paar Bier ging es gleich weiter zum Karaoke singen bei HolidayKTV. Davon habe ich aus guten Gründen keine Bilder, aber ich habe auf jeden Fall unter Einfluss von taiwanischem Leichtbier auch ein paar englische Titel zum Besten gegeben. Ein wirklich erfüllter Abend! :)

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