So... Hallo zusammen,
wie dem aufmerksamen Leser nicht entgangen sein wird habe ich mich heute Mittag damit beschäftigt meine vorangegangenen Posts mit Fotos zu versehen. Also... ihr könnt jetzt alle Posts nocheinmal lesen... nur jetzt mit Fotos ;)
Ebenso augenfällig sollte sein, dass ich wieder wunderschöne Umlaute tippen kann, was ebenfalls auf die Tatsache hinweisen sollte, dass wir jetzt eine eigene Wohnung haben in der wir das große weite Internet erkunden können... ABER so einfach ist das ganze ja nicht... und da ich schon wieder ne halbe Woche aufholen muss, fang ich lieber vorne an!
Also geht es nun weiter mit Dienstag, dem 19. August 2008.
Ein weitestgehend unspektakulärer, aber dafür entspannter Tag. Da wir ja nun der irrigen Annahme erlegen waren, dass wir am Donnerstag in unser gemachtes neues Nest ziehen können, haben wir uns gleich mal ein wenig bei IKEA umgesehen. Zwar haben wir nichts gekauft aber schonmal nach den billigsten Möbeln geguckt. Und siehe da... auch in Taiwan gibt es keinen billigeren Laden für Möbel als IKEA. Genug von der Schleichwerbung!
Danach schlichen wir noch durch ein paar kleinere Hinterhofgassen und entdeckten dabei zielgerichtet eine kleine Ladenzeile, die sich hochgestochen "SunSquare Market" nennt. Natürlich war es brütend heiß, aber Yasmine hatte sich ja schließlich einen nagelneuen typisch taiwanischen Sonnenschirm gekauft... also shoppte sie in aller Ruhe umher, während ich mich in Unmengen Schweiß ertränkte.
Und nur das hier keine auf die schlaue Idee kommt zu sagen: " Warum kauft er sich denn keinen Sonnenschirm?!" Ich habe mich bereits bei mehreren sicheren Quellen erkundigt... Jungs, bzw. Männer benutzen keinen Sonnenschirm, auch nicht in Taiwan! Es ist nicht so, dass ich es nicht versucht hätte! :)
Immerhin haben wir dann noch einen kleinen Haushaltswarenladen gefunden. Und dort konnte ich mich dann auch unter dem belebenden Wogen der Klimaanlage für ein paar Küchenmesser und ein Bambusschneidebrett begeistern.
Den Abend verbrachten wir dann ganz unchinesisch in einem möchtegern-italienischen Restaurant, namens "Get your fun - Pasta". Das brilliante sinologische Wortspiel dahinter ging uns erst nach dem Essen auf. Da das englisch ausgesprochene "fun" so ähnlich klingt wie das chinesische 飯 - fan - Essen. Gigantisch!
Die Besitzerin von dem besagten Restaurant war jedenfalls sehr sehr nett und es war mir schon fast wieder unangenehm wie unangenehm es ihr war, dass sie keine englische Karte hatte. Aber ich muss auch zugeben es war ein wenig kniffelig italienisches Essen auf chinesisch wiederzuerkennen. Aber es hat am Ende alles geklappt und das Essen war auch wirklich lecker!
Aijaijai... schon wieder so viel geschrieben... und das nur für einen ereignislosen Tag... macht euch auf was gefasst! :) Denn... ich bin noch lange nicht fertig.
Aber OK... ich gucke gerade in mein Moleskine-Büchlein, das mir eine liebe Kollegin bei meinem Job für diesen "Ausflug" geschenkt hat und der nächste Tag wird voraussichtlich doch deutlich kürzer werden... auch wenn er für mich vielleicht aufregender war.
Es ging auf jeden Fall zur Uni...
Seit langem mussten wir mal wieder gegen 7 Uhr aufstehen... sonst haben wir uns immer ein Ausschlafen bis ca 9 Uhr gegönnt. In entsprechend labiler Verfassung kamen wir in der Uni an und mussten als erstes mal ätzend lange in schlecht gekühlten Fluren ausharren um darauf zu warten das unsere Fotos auf kleine gelbe Pappkarten geklebt und verschweißt werden. Das nennt sich dann Studentenausweis (für Ausländer) und bringt einem sage und schreibe keinerlei Vergünstigungen!!
Danach ging es weiter in die topmodernen Sprachlabore unseren Instituts... zum TEST. Argh... ich wusste zwar das es einen Einstufungstest geben sollte, aber ich hatte es so verstanden, dass der zu einem anderen Zeitpunkt als der der Anmeldung stattfinden sollte. Entsprechend unvorbereitet und leicht angemüdet pflanzte ich mich also vor meinen Sprachlabor PC und musste mir knappe 45 min chinesische Phrasen anhören, lesen und beantworten. Am Ende bekam ich dann eine ganze Menge Zettel in die Hand gedrückt mit dem Hinweis, dass mit dem ermittelten Ergebnis nun meine Kurse zusammengestellt werden und ich dann in zwei Wochen beim Orientation-Day meinen Stundenplan bekomme. So weit so gut dachte ich. Circa zwei Stunden später saß ich wieder bei Ouma im Wohnzimmer und dachte nichts böses als plötzlich mein neues Handy klingelte...
Dabei hatte ja eigentlich fast niemand meine Nummer....aber eben nur fast. Auf Chinglish machte mir die Dame am anderen Ende klar, dass sie mir anscheinend den Zettel mit meinen Ergebnissen auch mit in die Hand gedrückt hatten und nun ohne Informationen über mich dastünden. Tolle Sache! Nun wusste ich zwar, dass der Test für mich einigermaßen ausgefallen war, aber auf der anderen Seite hieß das auch, dass ich mich nochmal in den Bus schwingen musste und eine halbe Stunde taiwanische Werbejingles über mich ergehen lassen musste. Gesagt getan und eine halbe Stunde übergab ich der netten Dame vom Mandarin Training Center, die sich in Entschuldigungen überschlug mit einem freundlichen Lächeln meinen verlorenen Zettel, schließlich sollte bei dieser dummen Situation ja kein Anwesender sein Gesicht verlieren!
Danach verband ich das lästige dann noch mit dem praktischen und fuhr noch bei dem nah an der Uni gelegenen Makler vorbei und holte den Schlüssel für unsere neue Wohnung ab, der seit diesem Nachmittag dort für uns bereit lag.
Am Abend ging es dann wieder mit Shengjie los. Heute war das Wetter so entsetzlich heiß gewesen und der Himmel so herrlich klar, dass heute Abend nur der Taipei 101 auf dem Programm stehen konnte. Von unten sieht das vormals höchste Gebäude der Welt, was übrigens dem Aufbau eines Bambus nachempfunden ist , schon ziemlich beeindruckend aus, aber wenn man erstmal oben ist versteht man warum die Taiwaner so stolz auf ihren Yi-Ling-Yi (101) sind.
Oben angekommen kann man zum einen der tollen Ausblick genießen und auch noch zu Fuß zwei Stockwerke höher laufen und dort dann unter freiem Himmel und von großen Gittern umgeben wahre Höhenluft schnuppern. Obendrein war es an diesem Abend auch noch recht windig, so dass der Wind zwischen den Metallstäben der Gitter ein lautes vielschichtiges Pfeifen produzierte. Das erinnerte mich daran, was ich einmal in einem Reiseführer gelesen hatte... Man solle nachts nicht pfeifen denn das würde die Geister anlocken. Aber Shengjie versichterte uns, dass dieses "mechanische" Pfeifen kein Grund zur Beunruhigung sei! ;)
Weiter geht es mit unserem lang erwarteten Einzugstag... aber dafür fange ich mal einen neuen Post an... sonst verliert man hier ja den Überblick. Und dieser neue Post kommt... Morgen! Ich will es ja schließlich noch ein wenig spannend machen. Bei uns ist es jetzt schon wieder nach 23:00 Uhr... und heute war auch mal wieder ein langer Tag. Liebe Grüße nach Hause und bis zum nächsten Post!
Special: Mein neues Handy :-)
vor 15 Jahren
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