Aber was mache ich... ich beklage mich nicht weiter... nein, ich blogge!
Letztesmal war ich kurz nach meinem Geburtstag stehengeblieben, also ziemlich genau in der Mitte des Dezembers. Das heißt... es ist nicht mehr weit bis zum Ende dieses schönen winterlichen Monats und genau dies ist das erklärte Ziel dieses Wochenendes!
Los gehts, nach einer ereignislosen Woche nach meinem Geburtstag, mit der Weihnachtsfeier unserer Uni! Da ich an diesem Abend aber leider meine Kamera vergessen hatte und da dieser Abend sowieso nur eine nette und eine böse Überraschung für mich bereit hielt ist die Weihnachtsfeier und das darauf folgende Wochenende schnell erzählt. Zuerst die gute Überraschung. Mit Erwerb der Eintrittskarte wurde man auch gleich stolzer Besitzer eines Loses! Die Verlosung wurde dann über den Abend verteilt mehr oder weniger glamorös zelebriert und die Lücken dazwischen mit schlimmen und netten Performances von extrovertierten Studenten gefüllt. Yasmine und ich vertrieben uns die Zeit währendessen mit dem großzügigen Ausgeben unserer ebenfalls mit der Eintrittkarte erworbenen Essensgutscheinen. Und da ich ja nach meinem Taiwan-Jahr gerne in Hamburg mit der Koreanistik anfangen will, wandte ich mich dem koreanischen Essensstand zu und ergatterte als einer der ersten eine Schale mit Essen, dessen Namen ich jetzt unvorteilhafterweise leider vergessen habe. Soweit so gut... Die Verlosung hatte die langweiligen Preise hinter sich und ich hatte noch nichts gewonnen. Lieber ging ich zum amerikanischen Stand und versorgte mich mit einer bescheidenen Menge Weihnachtsplätzchen und Brownies. Und dann geschah es... Inmitten der Mittelklassepreise linste ich mal wieder routiniert auf mein Los und meine Nummer wurde doch tatsächlich aufgerufen... leider ist es für mich nicht der Toaster geworden... nein, ich habe einen weit sinnvolleren großen Koffer in gefälschter Burberry-Optik gewonnen. Lustigerweise hatte sich Yasmine vor garnicht so langer Zeit genau denselben Koffer im Miniformat für die Kending-Reise zugelegt. Somit war unser Kofferset jetzt vollständig.
Bis zur Verlosung der Ipods blieben wir noch und Yasmine gab bis zum Ende nicht die Hoffnung auf noch einen mit nach Hause zu nehmen... aber dem Koffer den ich nun nach Ende der Feier polternd hinter mir nach Hause zog konnten wir ja auch eigentlich schon zufrieden sein! :)
Aber das sollte nicht alles sein was ich an diesem Abend (mal abgesehen von Yasmine) mit nach Hause nehmen sollte. Etwa um drei Uhr nachts wachte ich leicht schwitzend auf... und das lag nicht etwa an einer Hitzewelle im Dezember. Mein Magen rumorte heftig und mit viel Glück schaffte ich es noch bis zur Toilette, bevor ich mir die koreanischen Köstlichkeiten "noch einmal durch den Kopf gehen ließ".
Ich erspare mir die Details und ich denke es reicht wenn ich sage, dass ich mir mit der Weihnachtsfeier nicht nur den Magen sondern auch das Wochenende verdorben habe! Der Samstag war somit vollendst gegessen und gezwungenermaßen führte ich fast eine Null-Diät durch... das sollte ich auch bis Sonntag durchhalten. Ziemlich geschwächt wollte ich es nicht einsehen, dass mein wertvolles Wochenende so vor die Hunde geht und so ließ ich mich von Yasmine zu einer Ausfahrt zum "Eslite-Bookstore" überreden. Ein wirklich großartiger, viel zu großer Buchladen über 5 Stockwerke mit einer, nebenbei gesagt, wirklich guten CD-Abteilung! Aber alle diese kommerziellen Freuden konnten meine Konstitution nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich gerade eine mittelschwere Lebensmittelvergiftung zu verdauen hatte. Und so schleppte ich mich nach dem ersten Stockwerk nur noch schleppend hinter Yasmine hinterher und fordete schließlich im dritten Stock meine wohlverdiente Heimkehr ein. Zuhause angekommen ließ ich mich nur noch vor den Fernseher fallen und aalte mich in meinem Elend.
Verständlicherweise hatte ich in dieser Zeit nicht die Energie noch ein paar hübsche Fotos zu machen... aber ZUM GLÜCK war ich am Montagmorgen wieder auf dem Damm und konnte wieder in die Uni gehen. Immerhin war ja auch schon der 22. Dezember. Am 23. ging es dann noch einmal für mich und Yasmine raus in die am schönste glitzernde Shoppinggegend um ein letztes Mal vor Weihnachten einen ordentlichen Schwung Weihnachtsstimmung mitzunehmen und die letzte Deko für unser kleine Plastikbäumchen zu kaufen.
Wie sich das für Weihnachten gehört, hatte sich über Nacht schon der Platz unter dem Weihnachtsbaum ganz von allein mit Geschenken gefüllt.
Also.. nachdem wir also vernünftig ausgeschlafen und das Frühstück mit einem Ei und Nutella bereichert hatten, widmeten wir uns der Zubereitung unseres Abendessens.
Gegen frühen Abend wurde dann auch der Baum geschmückt und Vati musste dem ganzen natürlich noch den Stern aufsetzen!
Den Rest des Abends wurde die Ally McBeal Weihnachts-CD aufgelegt, Kartoffelbrei-Salat geges... genossen, das letzte Paket des Adventskalenders geöffnet und Geschenke ausgepackt.
Insgesamt ein sehr schöner, wirklich mal besinnlicher Heiligabend! Mehr konnte ich mit meinem noch leicht angeschlagenen Magen nicht verlangen!
Und am nächsten Morgen konnten wir uns mit dem ersten Blick aus unserem Bett auch gleich davon überzeugen wie gut und gemütlich unser Weihnachtsfest war... hier das Beweisfoto:
Am 25. Dezember hatten wir wieder nur ein kleines Programm. Zum Mittag wurde sich an unserem übriggebliebenen Kartoffelsalat gelabt und gegen Abend hatten wir uns mit meiner Tandem-Partnerin Liyin zum Feuertopf-Essen verabredet.
Für dieses typisch chinesische Winteressen trafen wir uns ganz bei uns in der Nähe und wurden erstmal von der Speisekarte überwältigt. Sechs verschiedene Brühen und wirklich unzählige Varianten an Gemüse mit Fleisch. Dank der Hilfestellung durch Liyins Freund konnten wir uns aber bald für eine Brühe entscheiden und auch auf das Fleisch mussten wir dann nicht mehr lange warten. Zum Gesamteindruck muss ich sagen, dass ich glaube ich nicht der große Feuertopf-Esser werde. Das Ganze macht zwar Spaß... mit einer Induktionsplatte unterm Tisch seinen eigenen kleinen Hexentopf zu befeuern und Gemüse und Fleischstückchen reinzuschmeißen, aber geschmacklich mangelte es mir ein wenig an Würze. Aber das ist wahrscheinlich Geschmackssache.
Nachdem wir uns nun auch noch mit kostenlosem Nachtisch eingedeckt hatten gingen wir voll und glücklich die paar Schritte zu uns nach Hause und gönnten uns ganz weihnachtlich noch zu viert ein paar Bierchen und einen japanischen Märchenfilm.
Am Freitag (26.Dez.) war dann auch schon wieder Uni angesagt und nachdem das überstanden war musste ich dann auch noch arbeiten gehen... und das auch noch schwarz! Ein Aufnahmestudio hatte vor einer ganzen Weile einen Aushang bei uns an der Uni gemacht und nach Sprechern in allen möglichen Sprachen und Tonlagen gesucht... und nun... 2 Monate später hatte ich meinen ersten Job als Stimme für eine Angestellten-Fortbildung-Präsentation/Programm. Ich wurde angewiesen nicht über den Inhalt und den Auftraggeber der Stimmaufnahmen zu reden und nachdem ich die Firma gegooglet hatte, werde ich es auch lassen. Ich sage nur soviel... ich (völlig unprofessioneller deutscher Sprecher) habe für eine der größten Glasfaser- und Keramik-Technologie-Unternehmen der Welt eine über einstündige Aufnahme zu den firmeninternen Sicherheitsvorschriften gemacht und wurde dafür auch noch gut bezahlt... wenn die wüssten!!! :D
Die Tage zwischen den Jahren gestalteten Yasmine und ich uns dann eher wieder entspannt...
Und so schafften wir es doch noch bis zum 31. Dezember und zu unserem kleinen beschaulichen Silvester. Yasmine und ich waren die Tage davor schon beide einfach müde vom Uni-Alltag und vielleicht auch ein wenig von Feiertagen und so beschlossen wir uns entgegen von anderen Planungen und auch nicht ganz unfreiwillig dazu Silvester im ganz kleinen Rahmen zu verbringen.
Alle Freunde hatten zwar was vor, waren dann aber doch familiär gebunden und so planten wir ganz unverfroren uns einfach nach dem Feuerwerk beim Taipei 101 nochmal mit drei oder vier Personen telefonisch kurzzuschließen. Dabei hatten allerdings ein paar geniale Menschen vergessen, dass nicht nur in Deutschland an diesem Tag die Telefonnetze nach 0:00 Uhr traditionell komplett blockiert sind. Und da die Taiwaner es mit dem westlichen Neujahr zeitlich eh nicht so genau nehmen war das Handynetz auch schon gut eine Stunde vorher nicht mehr zu gebrauchen... so dass wir es auch nicht mehr schafften mit Liyin zu treffen um gemeinsam das Feuerwerk anzusehen.
Jetzt ist es noch nicht später als Silvester, aber immerhin schon 1:15 Uhr... aber... ich habe mein Versprechen gehalten und den Dezember in Grund und Boden gestampft... und das nicht zu knapp... ich hoffe es hat Spaß gemacht zu lesen!? Wenn Ja... dann freue ich mich immernoch wenn mir mal jemand ein Kommentar schreibt... was nicht heißen soll, dass ich mich über die wenigen die ich bekomme nicht sowieso schon sehr freue!