Unser Vermieter war dann auch schnell wieder weg und wir konnten los. Denn wir hatten uns noch mit vier Leuten von der Summer-School getroffen, also vier Taiwaner/innen die letztes Jahr in Hamburg waren um dort Deutsch zu lernen. Immerhin zwei von ihnen lernen noch heute Deutsch... aber sie waren nicht sehr erpicht darauf uns ihre Deutschkenntnisse vorzuführen. Warum habe ich nicht verstanden.

So... das Nationale Palast Museum! Der Vorschlag kam von den Taiwanern. Das möchte ich an dieser Stelle betonen, denn ich wurde bei den 2 Stockwerken die wir teilweise und für meinen Geschmack etwas zu schnell durchquert haben, das Gefühl nicht los, die anderen würden sich langweilen. Auch nach zweimaliger Nachfrage meinten sie alle sie würden sich nicht langweilen obwohl andere Aussagen wie: "Ich kenne das hier alles schon" eher das Gegenteil bestätigten. Während Yasmine und ich jedenfall die Schaukästen bestaunten und die Kalligrafien bewunderten und mit dem verglichen, was wir in China in den verschiedensten Museen zu sehen bekommen hatten, standen unsere vier Taiwaner immer häufiger in einer kleinen Gruppe hinter uns und unterhielten sich. Aus diesem Raum beschleunigten wir dann auch unser Tempo und beschlossen nochmal alleine hierher zu kommen.
Besonders für die Kalligrafien und die Bilder wollte ich mir nochmal mehr Zeit nehmen, wo ich doch in der Uni letztes Semester dazu einen Kurs belegt hatte! Und eine andere temporäre Ausstellung mit alten Schriftstücken juckt mir auch noch in den Fingern, denn die haben wir an diesem Tag garnicht mehr angesehen.

Da es dann auch schon wieder einigermaßen spät war verabschiedeten wir uns nach Hause und dort angekommen machten mir nicht mehr viel mehr als unsere Füße hochlegen!
Denn am nächsten Tag hatten wir auch schon wieder eine Verabredung. Diesmal mit Kanjo, ein junger Mann, den Yasmine von ihrem letzten Aufenthalt auf Taiwan kannte und der sich schon seit Tagen freute uns mal zu treffen. Seinen richtigen chinesischen Namen kenne ich leider nicht... aber ich weiß immerhin, dass das die japanische Schreibung seines Namens sein soll... und das ganze dann noch amerikanisch ausgesprochen wird... also quasi: Can-Joe! :D
Naja... vielleicht mache ich mir da auch zuviele Gedanken...
Jedenfalls kam er zusammen mit seinem englischnamigen Freund Neo (woher er den Namen wohl hat??) auf zwei Motorrollern vor unserem Haus vorgefahren.
Dann ging es auch gleich weiter in die Außenbezirke von Taipei. Denn heute stand Baseball auf dem Plan. Man kann Baseball wahrscheinlich schon fast als taiwanischen Volkssport bezeichnen, wobei ich nicht weiß wie hoch er noch im Kurs steht nach der Olympia-Blamage der taiwanischen Mannschaft.
Da ich es gewohnt bin mich mit der MRT fortzubewegen hatte ich nun keine Ahnung wo wir hingefahren waren, aber ich vermute anhand des Namens des Baseballstadions, dass es sich um den Bezirk Xinzhuang gehandelt haben muss. Das Spiel fing erst um 17:00 Uhr an und das wird wohl der Grund gewesen sein warum Kanjo meinte wir könnten uns noch ein "Dinner" besorgen und mit rein nehmen. Eine gute Idee dachte ich... und nur wenig später hatte uns Kanjo in einen der zahlreichen 7/11-Shops geführt und kaufte sich eine Tüte Chips! Das nenne ich mal Kultur! :)
Yasmine und ich kauften uns zwei Rollen kalte Sushi und konnten uns auch ein paar Chips dann nicht verkneifen. Neo hatte sich für heute vorgenommen uns regionale Spezialitäten zu zeigen und kaufte Krabbenchips für kleine Kinder. So dermaßen gut vorbereitet betraten wir dann wenig später für knappe 4 Euro das Stadion. Die Stimmung im Stadion und bei uns war gut und konnte durch einen großen Becher Taiwan-Beer nur noch besser werden. Es spielten die Xinzhuang T-Rex gegen die Gaoxiong Bears. Neo bestimmte, dass wir heute für die Bears sind. Also bewegten wir uns auf ihre Seite der Tribünen.

Vielleicht irgendwann im fünften Inning war eine ehemalige Mitschülerin von Neo namens Tailing zu uns gestoßen... ich erwähne an dieser Stelle nur ungern, dass sie einen kompletten Mitnehmkarton von einem Restaurant bei sich hatte und es sich auch nicht nehmen ließ in vor unserer Nase komplett aufzuessen. Naja... Zu Taiwan-Beer passen eh viel besser Chips!
Aber wo war ich... wir hatten verloren... genau... :)
Nach dem Spiel gingen wir auf einen Nachtmarkt in der Nähe. Yasmine und ich mussten schockiert feststellten, dass hier alles noch viel billiger war als auf jedem Nachtmarkt den wir bis jetzt in Taipei besucht hatten und wir bereuten es noch mehr, dass wir nicht wussten wie wir hierhergekommen sind...

Als wir das alles erledigt hatten waren wir alle ein wenig müde und wir ließen uns von Kanjo und Neo noch eine halbe Stunde auf den Rollern durch die Stadt kutschieren... bis zu uns vor die Haustier. Gott sei Dank wohnt Kanjo bei uns in der Straße... sonst hätte ich mich wirklich schuldig gefühlt.
So... da habe ich ja mal wieder was geschafft. Immerhin hänge ich jetzt nur noch drei Tage hinterher... ich bleibe dran.
Liebe Grüße ins kalte Deutschland... aber ich kann euch beruhigen: Wir haben gestern eine Zeitung gekauft.... dort stand auch: "Es kommt eine Kaltfront, in den nächsten Tagen können wir nur mit Temperaturen um die 30°C rechnen..." Brrrr :)
Clemens
1 Kommentar:
Moin! Da war man gerade mal eine Woche im Urlaub und ist mit dem Lesen schon voll abgehängt :-( Am Wochenende hole ich das nach! (Ich steck ja schon wieder in der Uni, grmpf). Viele Grüße an den eifrigen Schreiber:-)
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