Hallo....
Ich muss mich gleich mal entschudligen. Nachdem ich das letzte Mal mit soviel Elan gestartet war, hing mir dir letzte Woche der böse Feind Faulheit an... Naja... zumindest beim Chinesisch-Lernen war ich nicht faul, aber alles andere wurde mir zuviel. Aber ich lasse das jetzt mal mit den Entschuldigungen...und mache weiter!
Sonntag:
Wie schon letztesmal berichtet wurde uns das Wochenende von einem Taifun glatt gebügelt... Sprich: Wir hatten nichts (mehr) zu tun. Auch Sonntag wurde das große Familiengrillen abgesagt. Nachdem wir erstmal ausgeschlafen und dann noch eine Stunde draußen den Regen beobachtet hatten, haben wir uns quälend langsam aus dem Bett gewunden. Irgendwann beschloss ich abermals ein wenig den Taifun für die Nachwelt festzuhalten und schlich mich mit meiner Regenjacke raus und machte ein paar Fotos. Der Rest des Tages wäre danach fast nicht mehr erwähnenswert, wenn nicht Shengjie zum Abend hin uns noch besucht hätte. Er hatte uns einen ganze Haufen leckeres taiwanischen Essen mitgebracht und dazu auch noch zwei echte Mondkuchen. Nach diesem köstlichen Essen haben wir uns noch ein paar Stunden bei uns aufs Sofa gesetzt und uns über Gott und die Welt unterhalten. Unter anderem konnten wir feststellen, dass er nicht davon begeistert ist, dass ihr neuer Präsident Ma sich so mit China anfreundet... aber das kann ich jetzt, nach knapp einem Monat Aufenthalt, mehr als gut verstehen.
Obendrein wollte uns Shengjie auch nochmal besuchen, weil er am Dienstag danach zur Armee muss. Er will zwar auch den Ersatzdienst wählen, aber das verhindert in Taiwan leider nicht, dass man seinen Kopf geschoren bekommt und einen Monat fast ohne Kontakt zur Außenwelt ein spannendes Lehr- und Sportprogramm durchziehen muss. Aber dazu später mehr... denn immerhin hatte er nach zwei Wochen mal einen Abend frei... :)
Nachdem er dann irgendwann später am Abend gehen wollte, waren meine Eltern gerade auf Skype online und ich hatte zum ersten Mal richtige Probleme von Deutsch wieder auf Chinesisch umzuschalten. Ich hatte ihm schon fast zwei Sätze auf Deutsch hinterher geworfen, als mir plötzlich klar wurde warum er mich so ansah... Ich versuchte dann mich noch irgendwie auf Chinesisch zu verabschieden... aber wollte nicht so recht klappen. Die Botschaft hatte er aber glaube ich aber trotzdem bekommen. :)
Noch ein wenig später legte der Taifun nochmal zu und ich schlich mich nochmal heraus. Das ist das Ergebnis:
Montag:
Wie immer am Montagmorgen schwang ich mit einer Menge Elan aus dem Bett. Yasmine sollte mir auch gleich folgen. Und weil wir so energiegeladen waren beschlossen wir uns selber kein Frühstück machen zu müssen und zogen als dynamisches Duo aus, uns bei Starbucks zu laben. Gesagt getan. Ein Smoked Chicken Sandwich und einen Grande Cappuccino später fühlte ich mich noch ein bisschen besser und in der Lage zwei Stunden in der Bibliothek mit Vokabeln und Grammatik zu verbringen.
Traditionell zum Mittagstisch fanden Yasmine und ich uns im Tag-Nachtmarkt wieder und ich probierte heute mal wieder ein neues Gericht. Meine letzte Lektion in der Uni drehte sich gerade um Essen und so wusste ich zum ersten Mal beim ersten Versuch genau was ich mir gerade bestelle. Es handelte sich um eine Nudelsuppe mit Tomaten.... nicht spektakulär, aber welcher Sinologe weiß schon wie man "Tomate" schreibt! ;)
Nach der Uni ging es gleich weiter... denn nun wollten wir endlich unsere Post einstecken. Die letzte Woche waren wir noch durch ungewohnt kurze Öffnungszeiten und den Taifun aufgehalten worden, aber diesmal sollte es klappen. Wir hatten uns für den Nachtmarkt in der Nähe der größte Uni von Taipei entschieden (also nicht unsere). Schon direkt im Bahnhof befand sich dankenswerterweise die Post und so konnte wir gleich unsere Taschen und unser Gewissen von der Geburtstagspost erleichtern. Weiter gings auf den Nachtmarkt.
Dieser Nachtmarkt hier scheint wiederhin ein wenig größer zu sein als der, der neben unserer Uni ist und das tückische daran ist, dass man bestimmt was Schönes oder Kleines findet, was man mitnehmen kann. So auch diesen Abend... Wir verließen den Nachtmarkt mit allerlei schönen Dingen. Ich für meinen Teil beließ es aber bei einer Packung Snyders Pretzel Snacks, die ich überglücklich in einem Einrichtungsladen entdeckt hatte und einer kleine Grünpflanze in Palmenoptik.... und nein, das ist nicht die Kokospalme. Apropos, die Abstimmungsergebnisse befinden sich momentan in einem Patt... vielleicht lässt sich ja doch noch jemand erweichen die Abstimmung zu kippen. Sonst kaufe ich eben keine Pflanze mehr! :)
Wieder zuhause musste ich noch meine Hausaufgaben erledigen und schrieb eine wunderschöne Geschichte mit den Vokabeln der neuen Lektion! Danach war es auch schon wieder ein wenig spät und der Tag fand wie gewohnt in unserem weichen Bett sein Ende...
Dienstag:
Tamtamtam... der Dienstag wäre fast unspektakulär geworden, ABER dann fanden wir nach dem wie immer leckeren Frühstück bei uns zu Hause die Stromrechnung bei uns im Briefkasten. Aber nach dem anfänglich Herzpochen erlangten wir beiden schnell wieder den Ruhepuls... die Stromrechnung lag weit unter unseren schlimmsten Befürchtungen. Ich nenne keine Zahlen, aber es lag im Rahmen... :)
In der Uni haben wir beide wieder viel gelernt und in der Mittagspause noch die Bekanntschaft mit einer schweizerischen Mitdreißigerin gemacht. Ihr Mann hat hier anscheinend eine gute Arbeit gefunden und als Schweizerin schwärmte sie uns von den im Verhältnis so enorm günstigen Lebenshaltungskosten hier vor... Nachdem sie uns ein paar schweizer Beispielpreise genannt hatte verstanden wir wie sie sich fühlen musste... etwa so wie wir als wir das erste Mal in Xinxiang Mittag gegessen haben.
Während ich noch fleißig in der Uni war, hatte Yasmine sich schon auf den Weg zur National Immigration Agency gemacht um nun endlich ihr ARC (Alien Residence Certificate) zu bekommen. Nach der Uni trafen wir uns wieder und ich konnte Yasmines neue kleine Plastikkarte bewundern. Das Passbild drückte zwar klar aus, dass sie vorher des öfteren lange warten musste, aber immerhin musste sie sich jetzt im Gegensatz zu mir nicht mehr um ihr Visum sorgen, sondern nur noch um ihr Stipendium.
Als wir zuhause ankamen sah das Wetter so gut aus, dass wir fast nochmal nach Maokong gefahren wären, aber da wir vorher noch ein wenig auf dem Nachtmarkt gebummelt hatten, war es jezt schon ein wenig spät und wir verschoben diesen tollen Plan auf den nächsten Tag. Somit verbrachten wir den Abend nur noch mit ein wenig Hausaufgaben, Gammeln, Blogschreiben und Fernsehen.
So.. bis hierhin erstmal. Ich werde mich weiterhin anstrengen aufzuholen, aber ich kann nichts versprechen. Aber beim nächsten Post kommt Maokong! Und das heißt viele schöne Bilder!
Gute Nacht
Special: Mein neues Handy :-)
vor 15 Jahren
3 Kommentare:
was produziert denn ein Schweizer in Taiwan? Käse oder Schokolade?
Obwohl wir mit Kalle, Mimi, Gisi und mir 4 Lebewesen sind, durften wir nur zusammen 1x abstimmen, sonst gäbe es bestimmt kein Patt... Man kann nur seine Stimme ändern und das wollten wir nicht.
Schöne Grüße
Christoph
Hallo Clemens, spannend was du alles erlebst.Welche Farbe hat denn nun euer neuer Ventilator? Hättest du mit ihm nicht ein bißchen mehr Taifun-Feeling hervorrufen können? Aber seid froh, dass nur die Barbeques ausgefallen sind.
Liebe Grüße
Christel
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